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Rainer HudemannVerwaltungssitz der Eisenbahndirektion Luxemburg2, Place de Metz, LuxemburgDas Verwaltungsgebäude der Wilhelm-Luxemburg-Eisenbahnen ist eines der architektonischen Symbole der ökonomischen Vorherrschaft des Deutschen Reiches in Luxemburg, die durch den Beitritt zum Deutschen Zollverein 1842 begründet und nach der Reichsgründung 1871 ausgebaut wurde. Im Ensemble der Place de Metz auf dem Plateau Bourbon spiegelt der Bau zugleich die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse im Land wider: Während sich der gegenüberliegende Sparkassenbau architektonisch vor allem an der französischen Frührenaissance orientierte und auch einige flämische Elemente aufgriff, folgte die Eisenbahnverwaltung wilhelminischen Berliner Vorbildern. 1871 übernahm das Deutsche Reich die Verwaltung der Bahn, seit 1905 wurde das Verwaltungsgebäude durch den deutschen Architekten Jüsgen geplant und 1910–1913 errichtet. Die Luxemburger Regierung forderte von vornherein einen Kontrast zum Sparkassenbau unter ästhetischen, auf Abwechslung zielenden Gesichtspunkten, einschließlich z.B. eines runden Turms gegenüber dem eckigen Sparkassenturm. Allerdings lehnte die Ausführung sich demgegenüber schließlich, vor allem in der Fassadengliederung, stärker an Berliner Geschäftsbauten – z.B. von Alfred Messel und Ludwig Hoffmann – an. Dreiflügelige Anlage in jeweils zweizoniger vertikaler Fassadengliederung mit einem kleinen Turmaufbau an der Nordostecke und turmartiger Ausgestaltung des Nordwestpavillons. Auf einem Basaltsockel ist der Bau aus luxemburgischem Haustein aus Ernzen bei Larochette aufgeführt, die Lisenen sind aus Putz. Wie bei den anderen Großbauten des Plateaus waren die Bauherren darum bemüht, die Verwaltungsfunktion zurücktreten zu lassen hinter dekorativ-architektonischen Motiven, etwa den balkonartigen Brüstungen mit Gittergeländern an den Mittelachsen der Fassaden. 1951 provisorischer Sitz der Montan-Union.
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