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Rainer HudemannParkanlagen an der Weststadt, LuxemburgAuf dem Westglacis der Festung Luxemburg folgte man nach ihrer Schleifung ab 1867 Modellen, die zu Zeiten Napoleons I. unter anderem schon in Bremen, dann in zahlreichen anderen europäischen Städten von Paris und Frankfurt bis Göteborg nach ihrer Entfestigung angewandt worden waren: Man legte große Grünflächen und Ringboulevards an. Der berühmte französische Landschaftsarchitekt Edouard André, der beispielsweise in Paris auf einer alten Fäkaliendeponie den Park der Buttes Chaumont konzipiert hatte, erhielt den Auftrag zur Schaffung der großen Parks, die bis heute das westliche Vorfeld der Luxemburger Altstadt prägen. Ähnlich wie in der Pariser Kernstadt, hier aber auf den Erweiterungsterrains, wurde nun ein äußerer Ringboulevard angelegt mit dem Boulevard de la Grande Duchesse Charlotte, dem Boulevard de la Foire und dem heutigen Boulevard Robert Schuman, ergänzt durch den teilweise parallel laufenden Boulevard Joseph II., sowie ein innerer Ring mit dem Boulevard Prince Henri. Der alte, heute weithin von modernen Bauten besetzte Boulevard Royal ergänzt das Ringsystem auf dem Altstadtterrain um einen weiteren inneren Teilkreis. Ähnlich wie in Paris durchschneiden Radialalleen das System im Westen der alten Stadt, darunter die heutige Avenue Émile Reuter und die Avenue Monterey, an der Südflanke zum Petruss-Tal hin die Avenue Marie-Thérèse. Auf allen diesen Achsen ist heute nur noch wenig von der alten Bausubstanz erhalten. Quellen und weiterführende LiteraturTrausch, Gilbert (Hg.), La Ville de Luxembourg. Du château des comtes à la métropole européenne, Anvers 1994.
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