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Gerhild KrebsErching-GuiderkirchDas frühere Erchingen-Güderkirchen, ein kleines lothringisches Dorf im Pays de Bitche (Bitscherland) mit heute rund 360 Einwohnern, entstanden aus zwei mittelalterlichen Wohnplätzen, liegt nur wenige hundert Meter von der saarländischen Grenze entfernt. Im Zweiten Weltkrieg wurde es mehrfach von schweren Kampfhandlungen in Mitleidenschaft gezogen. Am schlimmsten wirkten sich die letzten vierzehn Wochen des Krieges aus, in denen die 17. SS-Panzerdivision Götz von Berlichingen versuchte, den Frontverlauf zu halten oder sogar noch gegen die US-Kampflinie vorzurücken. Dies führte dazu, daß in der Zeit zwischen November 1944 und März 1945 die Hauptkampflinie mitten durch Erching-Guiderkirch verlief und das Dorf immer wieder abwechselnd von deutschen und amerikanischen Soldaten besetzt wurde. Am 23. Februar 1945 wurde durch das härteste Bombardement der US-Luftwaffe das gesamte Dorf bis auf drei Häuser zerstört. Ein Drittel der Dorfbewohner kam an diesem Tag ums Leben. Die Vorgänge im Dorf sind nur deshalb vergleichsweise genau überliefert, weil eine junge Erchingerin während dieser Wochen ihr Tagebuch weiterführte: Anne Scheyer übersetzte in den sechziger Jahren ihre auf Deutsch verfaßten Erinnerungen ins Französische, um sie an ihre Enkel weiterzugeben. Die zerstörten Gebäude wurden in der Nachkriegszeit auf den alten Parzellen neu errichtet. An der Hauptstraße neben der Mairie befindet sich ein Denkmal für die Kriegstoten des Dorfes, auf dem die Ereignisse des 23. Februar 1945 symbolisch dargestellt sind. Quellen und weiterführende LiteraturRittgen, Francis, La bataille de Bitche et du Bitcherland, Décembre 1944–Mars 1945, Sarreguemines 1982. Scheyer, Anne, Les Quatorze Vendredis, Metz 1993.
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