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Gerhild KrebsSiedlung Hermann-Röchling-HöheVölklingenDie Siedlung Hermann-Röchling-Höhe war, genau wie die noch größere Siedlung „Dorf im Warndt“, eine der Siedlungen, die nach 1935 vom nationalsozialistischen Regime für die „Gefolgschaftsmitglieder“ von „Vierjahresplan-Betrieben“ erstellt wurden. Da die Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke einer der wichtigsten Betriebe an der Saar und für die Aufrüstung von besonderer Bedeutung waren, zählten sie zum ersten Vierjahresplan und wurden folglich in den Wohnungsbauvorhaben der regionalen Politik der Nationalsozialisten besonders berücksichtigt. Hermann-Röchling-Höhe wurde am Rand des – planerisch der Industrieentwicklung vorbehaltenen – Saartals oberhalb der wirtschaftlichen Ausdehnungszone des Werkes errichtet, mitten im Wald etwa auf halbem Wege nach dem Dorf Bous, weit oberhalb der bisherigen Siedlungszone der Stadt Völklingen. Beim Bau der Häuser auf der Hermann-Röchling-Höhe wurden genormte Bauteile wie Türen, Fenster und Beschläge verwandt. Die Haustypen der dorfgroßen Siedlung, die mit den regional vorgefundenen Häusern keinerlei Ähnlichkeit hatten, wurden nach einheitlichen Kriterien gestaltet. Als Siedlung war die Hermann-Röchling-Höhe architektonisch stark von der traditionalistischen Gestaltungsmaxime der Stuttgarter Schule geprägt. Einige Häuser zeigten an der Giebelseite Reliefs, darunter eines mit einem Eisengießer. Da die Siedlung jedoch nicht unter Denkmalschutz gestellt werden konnte, werden inzwischen mehr und mehr Häuser eingreifend umgebaut. Ihr gemeinsamer Gestaltungsursprung mit anderen unter dem Nationalsozialismus entstandenen Siedlungen des Saarlandes ist bis heute aber eindeutig erkennbar, so etwa auch im Vergleich mit dem St. Arnualer Wackenberg und den von den Nationalsozialisten erbauten Häusern in Dudweiler (beides Saarbrücken).
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