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Gerhild KrebsEhemalige Grubensiedlung MadenfelderhofMadenfelderhofstraße 1–47 (ungerade Nummern), 4–62 (gerade Nummern), Koloniestraße 1–27 (ungerade Nummern), 2–32 (gerade Nummern), Landsweiler-Reden/SchiffweilerBaugeschichte1920–1921 errichteten die Mines Domaniales für die Grube Reden eine neue Werkssiedlung, zeitgenössisch auch Kolonie genannt. Entgegen dem im preußischen Saarrevier vorherrschenden System des Hauseigentums entschied man sich, dem in Frankreich üblichen System der Mietwohnungen zu folgen. Rund 40 schmucklose Doppelhäuser in vier Gebäudetypen wurden in Reihung direkt unterhalb der Redener Bergehalde errichtet: teils traufständig, teils giebelständig. Der abwechselnde Einsatz von vier Gebäudetypen lockert das Siedlungsbild auf. Davor pflanzte man Platanen, eine für französische Dorf- und Stadtzentren typische Bepflanzung. Die isolierte Lage, die ländliche Siedlungsstruktur mit kleinen Grundstücken um die Doppelhäuser und die einheitliche Architektur mit variierenden Haustypen waren den preußischen Bergbausiedlungen vergleichbar. Die an französische Lebenswelt erinnernde Bepflanzung ist ungewöhnlich, da von den Mines Domaniales in anderen Siedlungen des Saargebietes keine solchen Maßnahmen bekannt sind. Insgesamt spiegelt die denkmalgeschützte Siedlung damit die unterschiedlichen nationalen Einflüsse im Grenzraum wider. Die soziale Isolation der zugewanderten Familien wurde durch die isolierte Form der Ansiedlung abseits bestehender Ortskerne über Jahrzehnte hin verstärkt. Quellen und weiterführende LiteraturHabicht, Werner, Werkssiedlung Madenfelderhof bei Landsweiler-Reden, Saarbrücken 1985. Schmitt, Armin, Denkmäler saarländischer Industriekultur. Wegweiser zur Industriestraße Saar-Lor-Lux, 2. Auflage, Saarbrücken 1995, S. 126. Staatliches Konservatoramt des Saarlandes (Hg.), Denkmalliste des Saarlandes, Saarbrücken 1996, erstellt vom Referat 2: Inventarisation und Bauforschung (Dr. Georg Skalecki), Stand: 1.8.1996, S. 205, 311.
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