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Gerhild Krebs
Vom Baugewerbe über die Rüstung
zum UNESCO-Weltkulturerbe Alte Völklinger Hütte –
Der Eisen- und Stahlkonzern der Gebrüder Röchling
an der Saar und in Lothringen (1858–1975)
Ehemaliges Haus Röchling, Trillerweg 52–54, Saarbrücken;
UNESCO-Weltkulturerbe Alte Völklinger Hütte, Rathausstraße,
Völklingen; Saarstahl Völklingen GmbH, Bismarckstraße,
Völklingen; Wohnhäuser Richardstraße 2, 4, 8–18a,
Völklingen; Waldfriedhof, Schützenstraße 47, Völklingen;
Reihenhausblöcke, Im Bungert 1–14 und Tischenweg 1–24,
Schaffhausen/Wadgassen; Pont-à-Mousson SA, Avenue Camille-Cavalier,
Pont-à-Mousson; ehemalige Erzgrube Hermannschacht (Puits Armand),
Angevillers; ehemalige Carlshütte, Thionville (Diedenhofen); ehemalige
Erzgrube und Arbeitersiedlung, Algrange (Algringen)
Baugeschichte – ehemaliges Haus Röchling, Trillerweg 52–54,
Saarbrücken
Nachdem Carl und Alwine Röchling
jahrzehntelang in einem ererbten Haus in der Saarbrücker Wilhelm-Heinrich-Straße
gewohnt hatten, in dem zugleich die ersten familieneigenen Unternehmen
untergebracht gewesen waren (Kohlenhandlung Schmidtborn und Röchling-Bank),
ließen sie sich als Alterssitz ein repräsentatives Anwesen
am Trillerweg in Saarbrücken erbauen, mitten im Villenviertel der
Saarbrücker Altstadt, das sie 1898 bezogen.
Haus Röchling existiert heute nicht mehr. Von den Gebäuden
auf dem Grundstück sind noch das Wirtschaftsgebäude (Trillerweg
54) und die Grabkapelle etwas abseits der Straße vorhanden; beide
stehen unter Denkmalschutz. Das Wirtschaftsgebäude wurde 1897–1898
nach Entwurf des Architekten Hans Weszkalnys (Saarbrücken) errichtet;
es war durch eine Mauer mit Gitter zur Straße hin abgegrenzt. Auch
die neogotische Grabkapelle mit Fenstern nach spätromanischen Vorbildern
wurde im Auftrag von Carl und Alwine Röchling 1907–1908 nach
Plänen des Architekten H. Hermüller (Metz) als Familiengrabkapelle
erbaut. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Gruft 1964
geschlossen; die Kapelle wurde 1993 saniert.
Saarstahl Völklingen GmbH, Völklingen – Röchling
bis zum Ersten Weltkrieg
Der aus Köln stammende Hütteningenieur Julius Buch gründete
1872 ein Puddel-, Schweiß- und Walzwerk in Völklingen, jedoch
wurde der Betrieb infolge seines Mißmanagements und schlechter Konjunktur
nicht rentabel. Buch meldete 1878 Konkurs an und entließ die 300
Mitarbeiter. Das Saarbrücker Unternehmen Gebrüder Röchling
kaufte die Völklinger Industriebrache im Jahr 1881 auf, wo ihr neues
Filialunternehmen „Völklinger Eisenwerk Gebrüder Röchling
in Völklingen“ bzw. später „Röchlingsche Eisen-
und Stahlwerke GmbH“ bald zur Markenfirma für Eisen- und Stahlprodukte
wurde. Es gelang Gebrüder Röchling, den Vorteil des von Julius
Buch ausgesuchten Standortes an der Saar und an der neuen Eisenbahnlinie
Saarbrücken–Trier (seit 1860) optimal zu nutzen. Das Unternehmen
hat „die Entwicklung der Saar-Lor-Lux-Region kontinuierlich und
entscheidend beeinflußt“ (Denkmalliste 1996, S. 321). Dies
geschah während der Reichslandzeit durch die Verflechtungen mit den
lothringischen Standorten und den dadurch seit den 1890er Jahren gebildeten
Unternehmensverbund. Die risikofreudige und stets für Innovation
offene Unternehmerfamilie unter Leitung des Kommerzienrates Carl Röchling
(1827–1910) baute das Unternehmen innerhalb weniger Jahre so stark
aus, daß es schon 1890 der größte Eisenträgerhersteller
des Deutschen Reiches war und damit zugleich Weltgeltung erreicht hatte.
Die Exportmärkte der Eisenträger, die vor allem im Hausbau benötigt
wurden, umfaßten unter anderem die USA und Rußland. Röchling
stellte diesen Produktionszweig bald nach 1900 aber wieder ein. Ein Sohn
Carl Röchlings, der Kommerzienrat Dr. Hermann Röchling (1872–1955),
wurde 1898 Geschäftsführer, technischer Leiter sowie nach dem
Tod des Vaters 1910 de facto (ab 1926 auch offiziell) Generaldirektor
des Unternehmensverbandes und Direktor der Völklinger Hütte.
Nicht vorrangig die deutschen Kriegsziele von 1870/1871, sondern die technologische
Neuerung des Thomas-Verfahrens (1878) führte zu verstärktem
Interesse saarländischer und rheinischer Investoren an der lothringischen
Minette. Die bisher wirtschaftlich kaum rentablen oolithischen Erze Lothringens,
wegen ihres niedrigen Erzgehaltes von 20–35% abfällig Minette,
„kleines Erz“ genannt (gegenüber dem in Lothringen viel
selteneren „Fer fort“ mit bis zu 50% Erz), wurden durch das
Thomas-Verfahren in der Stahlherstellung einsetzbar. Die Grenzverschiebung
nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 hatte die lothringischen
Erzlagerstätten größtenteils auf den innerdeutschen Markt
gebracht. Sie waren 1872 noch wenig ausgebeutet und wurden später
auf rund 700 Millionen Tonnen Erzanteil geschätzt. Ab Ende der 1870er
Jahre waren daher an vielen Orten Lothringens die phosphatreichen Brauneisenerze
das Ziel von systematischen Sondagearbeiten, die in den frühen 1880er
Jahren zur Öffnung zahlreicher Erzgruben deutscher Konzessionsnehmer
führten. Carl Röchling wurde in den 1880er Jahren als Käufer
von Erzabbaukonzessionen, Betreiber von Erzgruben und Hüttengründer
im Reichsland Elsaß-Lothringen tätig. Beispielsweise dienten
die 1882/1883 gekauften Erzfelder in Algringen (Algrange) zur Rohstoffversorgung
der ab 1897/98 errichteten Carlshütte in Diedenhofen (Thionville).
Sie wurde auch errichtet, um Kosten für den Transport nach Völklingen
zu vermeiden. Mittels lothringischer Kohle und billigem Koks von Rhein
und Ruhr spielten die Produktionsobergrenzen der staatlichen Saargruben
keine Rolle mehr; diese lieferten nicht genug verkokbare Kohle für
den Bedarf der Röchlingwerke. An zahlreichen anderen Unternehmen
waren Gebrüder Röchling grenzüberschreitend beteiligt:
In Saargemünd (Sarreguemines) erwarb Carl Röchling 1863 ein
Gaswerk, das vom Unternehmen bis 1913 betrieben wurde. Ab 1887 war Carl
Röchling Mitglied im Verwaltungsrat der lothringischen Glashütten
von Vallerysthal und Portieux. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren Gebrüder
Röchling zeitweise an den belgischen Solvay-Werken beteiligt; so
erwarb Carl Röchling eine Beteiligung an der „Deutschen Solvay
AG“, von der er sich kurz nach der Jahrhundertwende wieder trennte.
Ausbau und wirtschaftlicher Erfolg der Völklinger Hütte wurden
unter anderem durch das Thomas-Verfahren ermöglicht, erfunden 1878
von den Briten Thomas und Gilchrist. Carl Röchling erwarb die Konzession
und setzte es ab 1891 ein. Jetzt kam der Firma auch die Konjunkturentwicklung
auf dem Wachstumsmarkt Kohle und Stahl zugute. Der Beginn des industriellen
Einsatzes des Thomas-Verfahrens in Völklingen war allerdings verspätet
gegenüber dem luxemburgischen Unternehmer Metz in Esch, der die erste
kontinentale Thomas-Lizenz für seine dortigen Hütten Metze Schmelz
und Brasseurschmelz erworben hatte, und der lothringischen Hütte
de Wendel in Hayingen (Hayange, 1881
bzw. 1894). Wie alle großen Unternehmen im späten 19. und 20.
Jahrhundert verfügte die Völklinger Hütte über einen
eigenen Anschluß zur wenige Meter entfernten Bahnlinie
Saarbrücken–Trier. Gebrüder Röchling bauten durch
Ankauf von weiteren Grundstücken, laufende Modernisierung und Errichtung
weiterer Rohstoff-, Zuliefer- und Weiterverarbeitungsbetriebe die Produktionsanlagen
des Stammwerkes Völklingen aus, bis es saarabwärts am rechten
Saarufer ca. 60 ha erreichte und auf über drei Kilometern Länge
die ganze rechte Seite des Flußtales einnahm. Nur rund hundert Meter
vom Völklinger Bahnhof entfernt entstanden zwischen 1882 und 1903
allein sechs Hochöfen. Den zur Verhüttung im Thomas-Verfahren
benötigten Koks lieferte zunächst eine eigene Kokerei in Sulzbach-Altenwald,
1896/1897 ersetzt durch Koksöfen auf dem Werksgelände. Die Roheisenproduktion
wurde bald um eine Walzstraße ergänzt. Das Unternehmen leistete
Pionierarbeit auf dem Gebiet der Edelstahlherstellung. Aus den Nebenprodukten
der Verkokung und Verhüttung wurden Ammoniak, Benzol, Teerderivate,
Thomasmehl und später auch Zement gewonnen.
Die permanenten Investitionen wurden unter anderem über die firmeneigene
Bank abgewickelt – bis nach der Jahrhundertwende mußten für
Investitionen von rund 60 Millionen Mark keine fremden Gelder aufgenommen
werden. Zwischen der Gründung 1881 und dem Jahr 1910 stieg die Völklinger
Belegschaft von ursprünglich rund 450 auf rund 5500. Diese Zunahme
erforderte bald auch eine soziale Komponente in der Unternehmensführung,
die in umfangreichen Sozialeinrichtungen (Krankenkasse, Pensionärskassen
für Arbeiter und Angestellte) mit zahlreichen Gebäuden zum Ausdruck
kam (Krankenhaus, Altersheim, Werks- und Haushaltsschulen, Badeanstalten,
Bibliothek). Eine Arbeiterbaugenossenschaft unter Werksbeteiligung entstand
1904. Allein im Jahr 1907 wurden unter anderem in Völklingen ein
Werksschlafhaus, ein Werkskindergarten und eine Schwimmhalle für
die Arbeiter gebaut; letztere ist heute noch vorhanden. Im Auftrag des
Unternehmens entstanden in Völklingen und Umgebung außerdem
schon 1884–1889 mehrere Werkssiedlungen, ebenso ließ Gebrüder
Röchling 1900–1912 weitere Wohnhäuser und Werkssiedlungen
errichten, deren jeweilige Gestaltung die inneren Strukturen des Werks
spiegelte: Als Einzel- bzw. Doppelwohnhäuser für höherrangige
Mitarbeiter der Völklinger Hütte wurden ca. 1904–1906
die Angestelltenhäuser in der Richardstraße 2, 4, 8–18
a erbaut. 1911–1912 wurden als Werkssiedlung für Arbeiter der
Hütte vier Reihenhausblöcke in Schaffhausen/Wadgassen errichtet.
Die Bauten in den Straßen Im Bungert und Tischenweg bilden zwei
Gruppen. Im Bungert 1–14 entstanden zwei Reihenhausblöcke,
die in stumpfem bzw. rechtem Winkel abgeknickt sind, im Tischenweg 1–24
zwei weitere Reihenhausblöcke, jeweils mit Vorsprung zur Einmündung
der Straße „Im Bungert“. Alle vier Blöcke stehen
heute unter Denkmalschutz. Der Fürsorgebereich der Röchling-Werke
spielte auch nach dem Ersten Weltkrieg weiterhin eine wichtige Rolle,
unter anderem gab es eine von Röchling finanzierte Milchküche,
die von Frauen rege in Anspruch genommen wurde. In Völklingen und
Umgebung gibt es zahlreiche Familien, deren männliche Mitglieder
in drei Generationen auf der Hütte „schaffen gingen“,
wie es in der Mundart heißt. Manchmal arbeiteten auch noch die Frauen
dieser Familien für die Hütte. In den Anfangsjahren leisteten
die sogenannten Erzengel Schwerstarbeit beim Entladen der Erzschiffe,
wo sie pro Person rund eine Tonne Erz am Tag in Körben auf den Köpfen
transportierten, bis das Entladen mechanisiert bzw. durch Bahnwaggons
wesentlich erleichtert wurde. Auch in den funktionalen Nebenbereichen
der Hüttenverwaltung, der Kantine oder einer der zahlreichen sonstigen
betriebseigenen Sozialeinrichtungen
waren in untergeordneten Positionen stets auch Frauen beschäftigt.
Das Werk selbst blieb – abgesehen von den beiden Weltkriegen –
bis 1986 eine Männerwelt. Mit Kriegsbeginn 1914 war die Produktion
der Völklinger Hütte sukzessive umgestellt worden. Unter anderem
begann Hermann Röchling 1915 nach seiner eigenen Entlassung aus dem
aktiven Kriegsdienst, die mangelhafte Munitionsversorgung des Heeres zu
verbessern, indem er in Völklingen Geschosse aller Art und Größe
produzieren ließ, außerdem viele andere Produkte für
den Kriegsbedarf – fast 90% der deutschen Stahlhelme kamen aus Völklingen;
eine Produktlinie, die auch im Zweiten Weltkrieg wieder sehr stark war.
Die Völklinger Rüstungsaufträge hatten während des
Ersten Weltkrieges ein solches Volumen, daß Röchling einen
Teil der umfangreichen Gewinne sofort in neue Rüstungsbetriebe reinvestierte.
Unter anderem entstanden auf dem Werksgelände Völklingen bis
1918 ein Preßwerk für Granaten, eine Granatendreherei, eine
Schmiede, eine Glüherei sowie ein Siemens-Martin-Stahlwerk. Viele
Mitarbeiter waren 1914–1918 eingezogen; dennoch gelang es Hermann
Röchling, die Belegschaft von 2805 im Jahr 1914 bis Dezember 1917
auf 7929 Personen zu erhöhen. Dies war möglich, da im Produktionsbereich
ab 1917 viele Frauen sowie russische Kriegsgefangene beschäftigt
waren – die Frauen zu entsprechend niedrigeren Löhnen bzw.
die Gefangenen nahezu ohne Bezahlung.
Saarstahl Völklingen GmbH, Völklingen – Röchling
seit 1918
Die Produktivität des Werks Völklingen, das ab 1918 unter französischer
Sequesterverwaltung stand, sank nach Kriegsende zunächst auf den
Stand der 1890er Jahre, da niemand die Rohstoffversorgung sicherstellte.
Nach der Rückkehr Hermann Röchlings 1922 konnten diese Probleme
ab Mitte 1923 bewältigt und eine wichtige Position auf dem französischen
Markt erzielt werden, obwohl bis 1926 u.a. die Schwankungen des französischen
Franc eine negative Wirkung hatten. Dem Erfolg von Gebrüder Röchling
kamen auch andere Entwicklungen zugute, wie z.B. der Produktionsstillstand
in Großbritannien infolge des dortigen Bergarbeiterstreiks (Mai
bis November 1926). Offiziell übernahm Hermann Röchling erst
in diesem Jahr die frühere Stellung seines 1910 verstorbenen Vaters
im Konzern. Das Jahr 1929 war das bis dahin erfolgreichste in der Geschichte
der Völklinger Hütte: Bei einer Belegschaft von 6645 Beschäftigten
wurden über 500 Millionen Tonnen Stahl erzeugt und fast 400000 Tonnen
Walzwerksprodukte gefertigt. Gebrüder Röchling experimentierte
seit der Jahrhundertwende fortlaufend mit neuen Produktionsverfahren,
die sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich zum Tragen
kamen.
Die Interessen Hermann Röchlings überschnitten sich nicht nur
vor 1918 mit denen der kaiserlichen Heeresverwaltung, sondern auch nach
1935 in vielen Punkten mit denen der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik.
1939 lag das Werk in der vom Verlauf des Westwalles
definierten Roten Zone, wurde daher Anfang September 1939 geschlossen,
aber als kriegswichtiger Betrieb schon im Dezember 1939 wieder eröffnet;
die Belegschaft hatte Sondererlaubnis zum Aufenthalt in der Roten Zone.
Hermann Röchling suchte unter anderem von der de-facto-Annexion des
Moseldepartements zu profitieren: Er war seit Kriegsbeginn von Gauleiter
Josef Bürckel mit der „Sicherung der heimischen Stahlindustrie“
beauftragt und wurde am 1. Juli 1940 (Röchlings Zuständigkeit
für die Moselle endete bereits am 1.3.1941, blieb für Meurthe-et-Moselle
hingegen erhalten.) von Göring zum „Generalbeauftragten für
Eisen und Stahl“ in Lothringen (ehemaliges Moseldepartement) und
Meurthe-et-Moselle-Süd ernannt. Röchling sah in der Zusammenarbeit
mit dem Wiederaufbauamt die einmalige Chance, die gesamte Hochofenschlacke
seiner Stahlwerke, allen voran des Stammwerks im saarländischen Völklingen,
zum Baustoff Bimsstein zu verarbeiten und so den Abfallstoff in profitables
Rohmaterial zu verwandeln. Mit der Bimssteinproduktion wollte Röchling
auch eine Schwefelsäure- und eine rationellere Zementproduktion verbinden
– wichtige Rohmaterialien für die chemische bzw. die Bauindustrie.
Aus dem künstlichen Bimsstein-Material der Völklinger Hütte
waren maschinell großformatige Leichtbausteine zu fertigen, die
nach Möglichkeit auch maschinell aufgemauert und bautechnisch zur
Wärmedämmung eingesetzt werden sollten. Für das neue Verfahren
errichtete Röchling in Völklingen eine Versuchsanlage, um den
teuren Transport von Bimsstein aus Neuwied am Rhein zu ersetzen, was wiederum
für den sozialen
Wohnungsbau des nationalsozialistischen Staates von großem Interesse
war. An der Rekrutierung und Verschleppung von Zwangsarbeitern aus den
besetzten Ländern Europas war Hermann Röchling sowohl in seiner
Funktion als Vorsitzender der im Mai 1942 gegründeten „Reichsvereinigung
Eisen“ als auch durch private Initiativen beteiligt, mit denen er
unter Umgehung der zuständigen Behörden ausländische Arbeitskräfte
für die Völklinger Hütte zu beschaffen suchte. In der zweiten
Kriegshälfte wurde der Fortgang der Produktion auch in Völklingen
durch den umfassenden Einsatz von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und
Frauen gesichert. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die in den Jahren
1943 und 1944 zwischen 33 und 40% der Belegschaft stellten, wurden nur
flüchtig ausgebildet und vorzugsweise für schwere und gefährliche
Arbeiten eingesetzt. Die Arbeitsdisziplin überwachte der mit Feuerwaffen
ausgerüstete paramilitärische Werkschutz. Zur Disziplinierung
der ausländischen Arbeitskräfte wurden außerdem 1943 ein
betriebliches Schnellgericht und im rund 10 km entfernten Etzenhofen
(damals Gemeinde Köllerbach, heute Stadt Püttlingen) ein werkseigenes
Arbeitserziehungslager eingerichtet. Während der bis zu 56 Tage dauernden
Lagerhaft wurden die Insassen Opfer der durch das Lagerpersonal ausgeübten
psychischen und physischen Gewalt. Viele russische Zwangsarbeiter überlebten
diese Torturen nicht; sie sind heute in einem Gräberfeld auf dem
sogenannten Russenfriedhof bestattet, einem Teil des Völklinger Waldfriedhofs.
Das Werk Völklingen wurde 1945 unter französische Sequesterverwaltung
gestellt. Man begann direkt nach dem Krieg in Abwesenheit des verhafteten
Hermann Röchling mit dem Wiederaufbau und erreichte bereits 1952
wieder die Vorkriegskapazität; zugleich wurden neue Investitionen
getätigt. Nach der Rückgabe des Werkes an die Familie Röchling
(1952) deutete sich bald nach dem Wiederaufbauboom der 1950er Jahre unter
dem Druck des Weltmarktes für Stahl- und Eisenprodukte eine krisenhafte
Entwicklung an, die in den 1960er Jahren offenkundig wurde. Zum 1. Januar
1971 fusionierte das Völklinger Werk mit der Burbacher Hütte
unter der neuen Bezeichnung „Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH“,
an deren Stammkapital die Industrieverwaltung Röchling GmbH und die
luxemburgische ARBED SA zu je 50%
beteiligt waren. Die Familie Röchling zog sich und ihr Vermögen
endgültig zurück, nachdem 1975 die Dauerkrise in der Stahlindustrie
eingesetzt hatte. ARBED übernahm am 15. September 1978 fast alle
ihre Anteile an den beiden Hütten und die Aktien der Neunkircher
Eisenwerk AG, so daß die ARBED Saarstahl GmbH fast alleinige Besitzerin
wurde. Chef dieser Gesellschaft war 1974–1984 Herbert Krakow. Bei
der Erbengemeinschaft Röchling verblieb ab 1978 ein Aktienpaket von
2,1%. Von 1978 an wurden mehrere kostenintensive Sanierungsmaßnahmen
der öffentlichen Hand unter Beteiligung der Bundesrepublik und des
Saarlandes in enger Kooperation mit den Gewerkschaften durchgeführt,
deren 50%ige Beteiligung an den Unternehmensentscheidungen im Montanmitbestimmungsrecht
gesichert war.
In dieser Zeit wurden im Montanbereich an der Saar die Weichen für
Teil- und vollständige Stillegungen von Hütten und finanzielle
wie organisatorische Umstrukturierungen gestellt, um jeweils andere Standorte
zu erhalten oder Produktionszweige auszubauen. Diese Entscheidungen waren
auch der Grund dafür, daß Völklingen 1980–1982 das
damals modernste Blasstahlwerk der Welt erhielt, eine riesige Anlage,
deren weithin sichtbares Herzstück, eine blauen Halle am Saarufer,
im Volksmund nur „Die Blaue Kathedrale“ heißt. Die erweiterte
Kooperation mit der Dillinger Hütte, dem heute letzten Standort von
Roheisen- und Koksproduktion an der Saar, sichert seither für Völklingen
die Roheisen- und Koksbelieferung. Dafür wurde 1986 der unmodern
gewordene Völklinger Hochofenbereich samt Gasgebläsehalle, Sinteranlage
und Kokerei stillgelegt. Das Roheisen, das heute in der Blauen Kathedrale
verarbeitet wird, kommt in Spezialwaggons aus Dillingen. In Völklingen
sind damit nur noch die Blasstahlerzeugung, die Walzwerke und die Schmiede
in Betrieb. Seit 1986 trägt das Völklinger Unternehmen den Namen
Saarstahl Völklingen GmbH.
UNESCO-Weltkulturerbe Alte Völklinger Hütte
Im Gegensatz zur Neunkircher Hütte wurden nach der Teilstillegung
in Völklingen bewußt kaum Gebäude abgerissen, was besonders
dem Wirken des saarländischen Denkmalschutzes zu verdanken ist. Heute
lassen sich auf dem Gelände des Weltkulturerbes, das seit 1986 vom
aktiven Werksteil der Blauen Kathedrale getrennt ist, an den denkmalgeschützten
Werksteilen die früheren Arbeitsabläufe der Roheisenerzeugung
noch gut nachvollziehen.
Die monumentalen Gasgebläsemaschinen, mit deren Nutzung schon Ende
des 19. Jahrhunderts experimentiert wurde, die aber erst nach 1900
einsatzreif waren, stammen aus den Jahren 1905 und 1908 bis 1914. Sie
allein stellen heute ein bedeutendes technikgeschichtliches Ensemble dar.
Auch die geflieste Gasgebläsehalle, in der sie stehen, ist industriegeschichtlich
bedeutsam durch ihre Oberlichter im Satteldach, Sprossenfenster mit Rundbögen
und den Okuliöffnungen darüber. Sie wurde in mehreren Bauphasen
zwischen 1900 und 1938 errichtet. Das Pumpenhaus von 1910, der Wasserturm
von 1917/1918 sowie Erzsilo, Erzbrechanlage und Sinteranlage zum Vorbereiten
der verbackenen Erzmischung sind ebenfalls noch vorhanden. Die Beschickung
der Hochöfen, die von oben über die Gichtbühne erfolgte,
wurde nach mehrjährigen Bauarbeiten 1911–1918 deutlich verbessert,
als ein Schrägaufzug zum Transport von Erzen, Koks, Sinter und Zusatzstoffen
in Betrieb genommen wurde. So vorteilhaft dieses System zunächst
schien, behinderte es jedoch später den Ausbau der Hochöfen,
die nun nicht mehr in die Höhe, sondern nur noch vom Durchmesser
her erweitert werden konnten, wenn die Kapazität gesteigert werden
sollte. Insofern bietet der heutige Anblick der alten Produktionsanlagen
jeweils präzise Momentaufnahmen bestimmter technologischer Standards
im Verlauf des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Der stillgelegte
Hüttenbereich wird seit 1986 sukzessive einer Umnutzung zugeführt,
deren endgültiger Umfang noch nicht feststeht. Ein Teil der Anlagen,
darunter die Hochofengruppe 6, wird durch Restaurierungsmaßnahmen
so erhalten, daß an ihnen die Produktionsabläufe erklärt
werden können und die stadtbildprägende Silhouette der Anlagen
nachvollziehbar bleibt. Die Kokerei mit einer früheren Kapazität
von 1400 t täglich stammt aus den Jahren 1936 bis 1944. Die sechs
Hochöfen mit je zwei oder drei Cowper-Winderhitzern repräsentieren
den technischen Stand nach 1945, jeder einzelne produzierte über
1000 t Roheisen täglich. Zusammen mit der Trockengasreinigung und
den Gasgebläsemaschinen bildeten die Hochöfen ein geschlossenes
System, denn mit dem Gichtgas aus den Öfen wurden nach seiner Reinigung
die Gasgebläsemaschinen angetrieben, die wiederum die Verbrennungsluft
für den Schmelzprozeß in den Hochöfen erzeugten. An weiteren
denkmalgeschützten Einzelobjekten befinden sich auf dem Gelände
an der Rathausstraße: Puddelofenhalle (1872), Teile davon integriert
in den ersetzenden Neubau von Kraftwerk I (1906), Erzbunker (aufgeständerter
Blechbunker von 1902), Werkstattgebäude („Handwerkergasse“),
Schmalspurdampflokomotive Nummer 20 (1904 gebaut von Krauss und Comp.,
München, bis in 1970er Jahre zum Schlackentransport eingesetzt);
Schlackenkübelwagen Nummer 219 (Lokomotive und Wagen beide zur Zeit
untergebracht im „Centre de Culture Scientifique, Technique et Industrielle“
(CCSTI), Petite Rosselle), Teleskopgasbehälter zur Speicherung von
Kokereigas (1930 gebaut von Dingler, Zweibrücken; 1986 für Konvertgasspeicherung
von zwei auf einen Teleskopteil umgebaut, dadurch Nennvolumen von 60000
auf 37600 m³ verringert; ältester Gasbehälter dieses Typs
im Saarland), Scheibengasbehälter zur Speicherung von Gichtgas (1931
gebaut vom MAN-Werk Gustavsburg; 1986 auf Konvertgas umgestellt; Nutzvolumen:
100000 m³). In den Walzwerken der Saarstahl AG (Bismarckstraße
57) befinden sich folgende denkmalgeschützte Einzelobjekte: Walzenzugmaschine
1 (1891, Erhardt & Sehmer (Saarbrücken), als Tandem-Umkehrmaschine,
1909 durch Sack & Kisselbach (Düsseldorf) zur Tandem-Zwillingsmaschine
umgebaut), Walzenzugmaschine 5 (1912, Erhardt & Sehmer, Einzylinder-Gleichstromdampfmaschine
der Bauart Stumpf), und Walzenzugmaschine 6 (1909, Erhardt & Sehmer,
Tandem-Drillings-Umkehrmaschine).
Bislang sind es öffentliche, vor allem wissenschaftliche, museale
und touristische Nutzungen, die den früheren privatwirtschaftlichen
Industrieraum für sich erobern: Ein Verein ehemaliger Hüttenarbeiter
befaßt sich seit 1986 ehrenamtlich mit Instandhaltungsmaßnahmen
und bietet Führungen, die den Besuchern die frühere Arbeit und
Lebensweise nahebringen. Wissenschaftliche Symposien, große öffentliche
Feiern und kulturelle Veranstaltungen wie das jährliche Sommerprogramm
„Schichtwechsel“ finden auf dem Werksgelände statt. Die
Hochschule für Bildende Künste Saar (Saarbrücken) hat ab
1989 in der „Handwerkergasse“ einige Ateliers eingerichtet.
Ein Teil der Anlagen wird der Öffentlichkeit verschlossen bleiben
und einem kontrollierten Zerfall überlassen, da einfach nicht alles
auf diesem riesigen Gelände erhalten werden kann, so eindrucksvoll
auch z.B. die Hochöfen oder die Sinteranlage die einstigen Produktionsabläufe
spiegeln. Ein Teil der Anlagen wird sukzessive einer Umnutzung zugeführt,
so die weitläufige Gasgebläsehalle, deren riesige Maschinen
einerseits die museale Nutzung ergänzen, andererseits den Hintergrund
für Kulturereignisse aller Art bilden. In den Bereich der Umnutzung
fallen auch die Büros, die derzeit (2001) in luftiger Höhe an
der Hochofengruppe eingerichtet werden. Ihre Einrichtung ist dazu gedacht,
in Verbindung mit dem klangvollen Namen des Standorts und ungewöhnlichen
Ambiente des Weltkulturerbes dem Wirtschaftsleben Völklingens neue
Impulse zu geben. Nach wie vor hat Völklingen alle Standortvorteile
zu bieten, die einst den Bau der Hütte veranlaßten. 1994 wurde
das Ensemble Völklinger Hütte in die Gruppe der Weltkulturerbe-Stätten
der UNESCO aufgenommen: als Monument der Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte
von Weltrang. Anfang 1999 gründete das Saarland die neue Trägergesellschaft
„Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Europäisches
Zentrum für Kunst und Industriekultur“, die unter Schirmherrschaft
des Bundes und der Europäischen Union steht. Die Kombination von
musealer Nutzung, Umnutzung und Ansiedlung neuer Betriebe soll dem veränderten
Bewußtsein im Umgang mit solchen Resten der Schwerindustrie Rechnung
tragen und kann auf diese Weise beispielgebend für viele Orte der
schwerindustriellen Vergangenheit in- und außerhalb der Großregion
Saar-Lor-Lux wirken. Dabei birgt die Zusammenarbeit mit dem Museum Carreau
Wendel im nahen Petite Rosselle (Klein-Rosseln) jenseits der Grenze
ein zukunftsträchtiges Potential.
Pont-à-Mousson SA
Gemeinsam mit dem bisherigen Konkurrenten Haldy & Co (Saarbrücken)
erwarb der Unternehmensverbund Gebrüder Röchling 1862 eine Eisenhütte
in Pont-à-Mousson, die dort seit 1856 bestand. Zu deren Betrieb
wurde nun eine neue Gesellschaft gegründet, die Société
de Pont-à-Mousson, deren Geschäftsführung Carl Röchling
übernahm. Die Hütte wurde unter Röchling erheblich modernisiert:
1866 nahm man die Herstellung von Eisenrohren (für den Transport
von Wasser und Gas) im Vertikalgußverfahren auf; bis 1870 wurde
die Hütte mit vier leistungsfähigeren Hochöfen ausgestattet,
so daß sie zu dieser Zeit zu den modernsten Eisengießereien
des kontinentalen Europa zählte. Die Kohleversorgung erfolgte durch
Beteiligungen an Steinkohlengruben in Deutschland und Belgien. In Zusammenhang
mit dem neuen Unternehmen in Pont-à-Mousson forcierte Carl Röchling
auf politischem Weg den Ausbau der Verkehrswege in und um die Stadt –
insbesondere engagierte er sich für die Kanalisierung der Mosel –,
den er auch mit finanzierte. Bis 1870 erreichte er den Anschluß
der Mosel an das belgische Kanalnetz, was eine durchgehende Verbindung
zu den belgischen Seehäfen bedeutete.
Im Zusammenhang mit der „Krieg-in-Sicht-Krise“ zwischen Frankreich
und dem Reich 1887 veräußerte Röchling seine finanzielle
Beteiligung in Pont-à-Mousson. Die Hütte Pont-à-Mousson,
heute als Pont-à-Mousson SA im Besitz des Konzerns Saint Gobain,
stellt bis heute Gußrohre her (seit 1933 im Schleudergußverfahren),
das Werk ist zusammen mit seinen Filialen in Lothringen und in Brasilien
Weltmarktführer auf dem Gebiet der Wasser- und Abwasserleitungen
aus duktilem Gußeisen. Seit 1919 gehörte auch die Halberger
Hütte (Saarbrücken) teilweise, seit 1972 ganz zu dem Unternehmen,
die Motorblockfabrikation ist seit 1988 eigenständig.
Erzgruben Auboué und Paradis
Zur Rohstoffversorgung der Hütte in Pont-à-Mousson diente
ab 1891 die Grube von Auboué, die nach ersten Sondagen (April 1882)
im Ramevaux-Tal abgeteuft worden war. Die Konzession hatte Geschäftsführer
Röchling am 11. August 1884 für die Société de
Pont-à-Mousson gekauft, die Sondage- und Vorbereitungsarbeiten
begannen aber erst im August bzw. am 23. November 1897, zehn Jahre nach
Röchlings finanziellem Rückzug aus der Société,
und endeten am 27. März 1899. 1901 nahm sie den Betrieb auf und war
lange Zeit die größte Eisenerzgrube Europas. Der Abbau wurde
im August 1914 anläßlich der Generalmobilmachung vorläufig
eingestellt, da die meisten italienischen Arbeiter nach Hause zurückkehrten.
Im Februar 1915 nahm die deutsche Militärverwaltung in Gestalt der
sogenannten „Schutzverwaltung“ die Förderung unsachgemäß
wieder auf, die Belegschaft wurde ab 1916 durch russische und italienische
Kriegsgefangene verstärkt. Ohne bergbautechnisch versierte Leitungskräfte
führte diese Förderung bis 1918 zu Einbrüchen und Überschwemmungen
im unteren Bereich der Grube. Am 13. Juni 1940 veranlaßte der zuständige
Grubeningenieur von Auboué (wie u.a. auch derjenige in der Grube
Angevillers) die Zerstörung der Tagesanlagen, um eine Übernahme
der Produktion durch die deutschen Besatzer zu verhindern. Ende 1940 wurde
der Betrieb unter einem Beauftragten der deutschen Militärverwaltung
wieder aufgenommen. Ab Januar 1943 wurde die Belegschaft von Auboué
durch sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter verstärkt. Die
Förderung endete im September 1944 während des Rückzugs
der deutschen Truppen. Die Grube wurde unter französischer Verwaltung
wieder geöffnet, aber bereits am 1. Juni 1948 endete die Förderung,
die Belegschaft wurde in die Grube Paradis verlegt. Grube Auboué
wurde im Januar 1949 endgültig geschlossen. Die Konzession Moineville
für das Gebiet der späteren Grube Paradis, die von 1929 bis
1981/84 in Betrieb war, wurde nach ersten Sondagen 1883 am 18. Juni 1886
an M. de Saintignon verkauft; die Konzessionen Moineville und Auboué,
letztere im Besitz der Société de Pont-à-Mousson,
wurden am 9. August 1905 zu einer einzigen zusammengelegt, „Auboué-Moineville“.
Grube Paradis gehörte ab 1951 zum Unternehmensverband SIDELOR, 1968
zu Wendel-SIDELOR und ab 1974 zu SACILOR.
Ehemalige Erzgrube Hermannschacht (Puits Armand, 1873/1883–1918/1919)
Zwischen 1870 und 1878 wurden von deutscher Seite Sondagen in der Gegend
westlich von Diedenhofen (Thionville) durchgeführt, um den Erzgehalt
der Erde an dieser Stelle zu ermitteln. Am 19. Juni 1873 erwarb Gebrüder
Röchling eine Konzession für den Abbau auf einer Fläche
von 1938 ha. Die Grube wurde ab 1873/1874 abgeteuft und als Hermannschacht
benannt, nach Carl Röchlings Sohn Hermann Röchling. 1883 begann
der Abbau im Bereich der Mine Wilhelm, 1886 wurden die Tagesanlagen errichtet.
1897 erfolgte der Übergang der Konzession an die neue Gesellschaft
„Gewerkschaft Röchling“.
Infolge des Kriegsausbruchs verließen im August 1914 die italienischen
Arbeiter größtenteils die lothringischen Erzgruben und Hütten.
Dieser regionale Personalmangel führte zu einem zeitweisen Produktionsrückgang
von 40% in Lothringen. Ab 1916 wurden in Angevillers russische Kriegsgefangene
in der Grube eingesetzt, um den Arbeitskräftemangel zu beheben. Am
18. Januar 1919 wurde die Grube vom Metzer Verwaltungsgericht unter französische
Sequesterverwaltung gestellt, in „Puits Armand“ umgetauft
und am 20. April 1920 liquidiert durch Verkauf an die Société
Lorraine Minière et Métallurgique, der ab 17. Oktober 1921
auch die Abbaukonzessionen „Röchling“ und „Röchling
I“ zugesprochen werden. Anläßlich der Auflösung
der Société Lorraine Minière et Métallurgique
(1933) übernahm die Société des Aciéries de
Longwy die Geschäftsführung der Grube. Die Konzession „Röchling
I“ wurde am 7. September 1934 geteilt in die Konzessionen „Tressange“
und „Gustave Wiesner II extension“. Die Konzessionen Röchling
und Tressange wurden am 1. November 1938 an die Société
Lorraine Escaut verkauft. Als sich Anfang Juni 1940 die Niederlage der
französischen Truppen abzeichnete, veranlaßte der verantwortliche
Grubeningenieur am 13. Juni 1940 die Zerstörung der Tagesanlagen;
dasselbe geschah zugleich in anderen lothringischen Erzgruben wie z.B.
Auboué. Nach mehrwöchigen Reparaturmaßnahmen wurde unter
einem Generalbeauftragten der deutschen Militärverwaltung die Förderung
im Juli 1940 wieder aufgenommen. Wegen des kriegsbedingten Arbeitskräftemangels
wurden ab 1942 sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in der Grube
eingesetzt. Mit dem Rückzug der Reste der deutschen Truppen durch
Lothringen wurde der Abbau am 1. September 1944 beendet. Unter US- bzw.
später französischer Militärverwaltung wurde die Förderung
bereits am 13. September 1944 wieder aufgenommen. Die Konzession Röchling
wurde am 19. November 1964 in „Angevillers“ umbenannt. Am
15. März 1966 wurde die Société des Mines de Fer
d’Angevillers gegründet, die noch im gleichen Jahr (9. September
1966) Teil der Gruppe USINOR wurde. Nach einer Teilschließung von
Puits Armand (1967) erfolgte das Ende der Förderung im Juli 1978;
die Belegschaft wurde zunächst auf andere Gruben verteilt, die später
ebenfalls schlossen. Die Grube wurde im August des folgenden Jahres endgültig
geschlossen und im September 1983 der Puits Armand verplombt.
Ehemalige Erzgrube Algringen (Algrange, 1882/1883–1918/1919)
Das Unternehmen der Gebrüder Röchling hatte Anfang der 1870er
Jahre große Forderungen gegen die Rheinischen Stahlwerke (Meiderich/Ruhrort),
die 1874 infolge einer Krise der Eisen- und Stahlindustrie vor dem Zusammenbruch
standen. Carl Röchling wurde mit der Sanierung des dortigen Betriebes
beauftragt, erwarb einen Teil von dessen Kapital und trat in den Aufsichtsrat
ein. Im Rahmen dieser Tätigkeit kaufte er für die Rheinischen
Stahlwerke nach Überwindung der Krise gegen Ende der 1870er Jahre
unter anderem 1882/1883 die Abbaukonzession für die Erzfelder von
Algringen (Algrange). Aus dem Aufsichtsrat der Meidericher Werke zog sich
Carl Röchling in den 1890er Jahren bereits wieder zurück, behielt
aber die lothringischen Erzfelder mit geschätzten über 200 Millionen
Tonnen Minette-Erz, um zunächst den Erzbedarf im Werk Völklingen
zu decken. Eine Erzbahn transportierte über Busendorf (Bouzonville)
und Carlingen (Carling) die Minette-Erze nach Völklingen. Bald erkannten
Carl Röchling und sein Sohn Hermann, daß die Frachtkosten nach
Völklingen trotz der geringen Entfernung von 70 km zu hoch waren,
um mit Produkten der Montanindustrie an der Ruhr, geschweige denn mit
den überseeischen Stahlproduzenten konkurrieren zu können. Daher
ließen sie am nahen Stadtrand von Diedenhofen (Thionville) ab 1897
mit der Carlshütte eine weitere Roheisenerzeugung aufbauen. Die neue
Hütte wurde mittels eines 5 km langen Transportstollens zwischen
den neuen Gruben von der betriebseigenen Grubenbahn beliefert. In Algringen
(Algrange) waren 1906 rund 1000 Bergleute beschäftigt, sie förderten
in diesem Jahr eine Million Tonnen Erz. 1918 wurden die Erzgruben enteignet.
Ähnlich wie bei den Betrieben und Siedlungen in Völklingen und
Diedenhofen (Thionville) wurden auch in Algringen (Algrange) Arbeitersiedlungen
errichtet, die das Dorf nach der Jahrhundertwende bleibend prägten.
Die Häuser befinden sich heute in Privatbesitz.
Ehemalige Carlshütte Diedenhofen (1897/1898–1918/1919)
Gebrüder Röchling erwarb in Diedenhofen (Thionville) gegen
Ende des Jahrhunderts das Gut Gassion, das außerhalb der alten Militäranlagen,
aber noch auf dem städtischen Bann lag. Hier baute man seit dem 23.
August 1897 ein Hüttenwerk, die Carlshütte, die im folgenden
Jahr durch Anblasen des ersten Hochofens eröffnet wurde; 1899, 1902
und 1906 folgten drei weitere. Die Leitung des Werkes hatte bis 1901 Carl
Röchlings Sohn Hermann und danach Sohn Robert inne. Ziel des neuen
Betriebes war es vor allem, die hohen Transportkosten zwischen den Erzlagerstätten
und dem Stahlwerk Völklingen zu vermeiden und den billigeren Koks
von Rhein und Ruhr zu nutzen. Für den optimalen Zugang zu firmeneigenen
Erzen wurde ein 5 km langer Transportstollen nach Algringen (Algrange)
gegraben, in dem eine Grubenbahn lief. Zur billigeren Rohstoffbelieferung
mit Kohle bzw. Koks erwarb Carl Röchling einige Kohlefelder nach
1900 bei Aachen sowie eine Beteiligung an den Erzfeldern von Auboué
bei Briey, indem er zusammen mit den Aciéries de Longwy eine neue
Gesellschaft, die „Gewerkschaft Carl-Alexander“ gründete.
Die Erzlager von Auboué erwarb Röchling 1908 von den Aciéries
de Longwy im Tausch gegen die Aachener Kohlefelder als Eigentum. Der Koks
wurde zunächst vom preußischen Kohlensyndikat geliefert, ab
1908 ging man zur Belieferung durch den Eschweiler Bergwerksverein über,
mit dem ein langfristiger Liefervertrag geschlossen wurde. Die Carlshütte
war bis 1914 einer der modernsten und leistungsfähigsten Betriebe
im Minettegebiet – im letzten Friedensjahr erzeugte sie 317000 Tonnen
Roheisen.
Um 1910 beschäftigte die Carlshütte rund 700–800 Arbeiter.
Während vor der Hütteneröffnung mehr Nordlothringer in
die Kreise des Saarreviers abwanderten, als von dort nach Diedenhofen
(Thionville) kamen, änderte sich dies 1898: Die Hütteneröffnung
zog bis zum Ersten Weltkrieg zahlreiche neue Arbeitskräfte in die
Stadt, die im wesentlichen aus der Region kamen: vor allem aus Lothringen
selbst, besonders aus der ländlichen Umgebung der Stadt, aber auch
– je unter 10% – aus Luxemburg und aus den preußischen
Saarkreisen. Die Zuwanderung aus den Saarkreisen kam besonders aus dem
Kreis Saarbrücken-Land, in dem sich das Völklinger Stammwerk
befand. Daneben gab es Zuwanderer aus anderen deutschen Gegenden und Fernwanderer,
besonders aus Italien. Nach 1914 veranlaßte Hermann Röchling
bei der Carlshütte die Errichtung eines neuen Stahl- und Walzwerkes,
um kriegsbedingte Transportprobleme zu vermeiden. Das neue Werk sollte
1917 in Betrieb gehen, die Eröffnung verzögerte sich aber durch
Material- und Transportprobleme sowie Fliegerangriffe; es wurde bis zum
Waffenstillstand am 11. November 1918 nicht mehr fertiggestellt. Die Carlshütte
stand nach dem Ersten Weltkrieg zunächst unter Sequesterverwaltung
und wurde vom französischen Staat enteignet. Vor dem Zweiten Weltkrieg
befand sie sich im Besitz der Hauts Fourneaux et Aciéries de Thionville.
Nach dem Waffenstillstand 1940 wurden auf Wunsch Hermann Röchlings
die Röchlingschen Eisen- und Stahlwerke in Diedenhofen (Thionville)
als Treuhänder für die Dauer des Krieges eingesetzt; diese Verwaltung
endete 1944.
Hütte, Stadt und Umland
Saarbrücken war die Heimat der saarländischen Röchlings
schon rund 130 Jahre bevor sie in Völklingen auch nur investierten.
Die Reste der Villenanlage am Triller in Saarbrücken und das darin
ausgedrückte großbürgerliche Selbstbild spiegeln aber
nicht den dort erworbenen Wohlstand, sondern vor allem den aus Völklingen,
dessen Stadt und Umland sie weitere rund 100 Jahre wirtschaftlich, sozial
und politisch beherrschten. An den repräsentativen Familienwohnsitz
erinnert sich fast niemand, aber Völklingen war Röchling, und
Röchling war Völklingen. Der Blick auf die komplexe wirtschaftliche,
soziale und politische Wirkungsgeschichte des Betriebes am rechten Saarufer
erklärt die Tragweite dieser Gleichung zwischen 1881 und 1975.
Ähnlich deutlich wie in Völklingen war der Einfluß des
Röchlingschen Filialwerkes in Diedenhofen (Thionville) und der zugehörigen
Erzgruben Algringen (Algrange), Angevillers und Auboué auf die
jeweiligen Siedlungen. Die Gründung der Carlshütte bewirkte
in Thionville zusammen mit der Niederlegung der alten Festungswälle
(1901) eine große Erweiterung der Stadt und ein starkes Bevölkerungswachstum.
Zwischen 1850 und 1890 hatte die Bevölkerung zunächst abgenommen
oder stagniert, ab 1880 war sie leicht angestiegen. Im nahen Algringen
(Algrange) löste die Erzgrube den Prozeß der Umwandlung eines
Bauerndorfes in ein verstädtertes Industriedorf aus. Der wirtschaftliche
Erfolg der Völklinger Hütte, im Volksmund generell nur „die
Hidd“ genannt, war jahrzehntelang der Erfolg der Stadt: Völklingen,
das durch den Bahnanschluß schon viel an Bedeutung und zentralörtlicher
Funktion für das Umland gewonnen hatte, wurde zum vierten zentralen
Standort der Eisenindustrie neben der Burbacher Hütte in Malstatt-Burbach
und dem Hüttenimperium des Hauptkonkurrenten
Stumm mit den zentralen Standorten Neunkirchen und Halberg (Brebach/Saarbrücken).
Die Stadt Völklingen wuchs aufgrund des Zuzugs von Arbeitskräften
innerhalb weniger Jahrzehnte: aus dem Dorf von 1876 mit 7250 Einwohnern
wurde bis zum Jahr 1907 eine Stadt mit über 27000 Einwohnern und
täglich Hunderten von Pendlern. Ein Großteil der auswärtigen
Arbeitskräfte rekrutierte sich aus den Dörfern des Nahbereichs,
aus dem Köllertal, dem Warndt sowie
benachbarten Gemeinden entlang der Saar, wodurch auch Leben und Bauformen
in diesen Bauerndörfern bleibend verändert wurden. Zeitweise
war die Hütte der größte Arbeitgeber in der Eisen- und
Stahlindustrie des Saarlandes und Völklingen die reichste Stadt des
Saarlandes. Die Hütte hat während ihrer Blütezeit das Stadtbild
Völklingens mit der Hochofen-Silhouette und mit ihrer räumlichen
Ausdehnung geprägt – und allein damit die bauliche Stadtentwicklung
entscheidend beeinflußt: Wie ein breiter Keil zwischen Stadtkern
und Saarufer gelegen, schluckte das Hüttengelände einen alten
dörflichen Siedlungskern und verschob den entstehenden Stadtkern
Völklingens nach Nordosten.
Die Hütte mit ihrem ständigen Arbeitskräftebedarf schuf
in einem großen Radius um die Stadt herum über Jahrzehnte hinweg
besonders viel Kaufkraft, was wiederum tiefgreifende Wirkungen auf die
lokale und regionale Wirtschaftsentwicklung und Arbeitsmarktstruktur hatte.
Die Hütte hat damit sowohl direkt in Völklingen als auch indirekt
im gesamten Saarland die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Identität
mehrerer Generationen wesentlich geprägt.
Die Errichtung der nationalsozialistischen Siedlung Hermann-Röchling-Höhe
am wirtschaftlich nicht genutzten oberen Rand des Saartales bei Völklingen
weist Parallelen zu späteren Landschaftsplanungskonzepten
des nationalsozialistischen Wiederaufbaus in Lothringen 1940–1944
auf: Auch dort sollte das Tal der Industrieentwicklung vorbehalten bleiben,
während der Talrand für Wohnzwecke reserviert war. Als Siedlungsplatz
steht die Hermann-Röchling-Höhe außerdem im kaum mehr
bekannten baulichen Konnex zur nur rund 2500 m entfernten damaligen nationalsozialistischen
Thingstätte Heiligenborn in Bous (heute Redemptoristenkloster).
Nicht nur als Arbeitgeber, auch sozial und architektonisch verankerte
sich die Hütte im Bewußtsein der Bevölkerung und im Stadtbild
von Völklingen. Gebrüder Röchling ließ ein Netz von
fürsorge-, bildungs- und kulturell genutzten Gebäuden für
seine Belegschaft errichten oder stiftete Gelder für ihren Bau. Carl
Röchling erlaubte den Arbeitern seiner Betriebe den Zusammenschluß
zu Vereinen und beteiligte sich nicht am von Carl Ferdinand Stumm erwirkten
Anti-Sozialisten-Beschluß
der Saar-Industrie (1877), aber die Gewerkschaften hinderte er ebenso
wie Stumm, in seinen Betrieben Fuß zu fassen. Röchling und
sein Sohn und Nachfolger Hermann verstanden es außerdem wie Stumm,
ihren Einfluß auf die Lebenspraxis der Familien der Belegschaft
auszudehnen. Beide gingen oft persönlich durch das Werk, letzterer
kannte z.B. langjährige Arbeiter mit Namen, teilweise auch ihre Familien.
Er begrüßte die Arbeiter auf joviale Art, legte immer wieder
auch sogar selbst mit Hand an, was ihm einen bleibend guten Ruf unter
der Arbeiterschaft verschaffte.
Wer Völklingen kannte, als die Schlote noch rauchten und jede Menge
Gift in Luft, Erde und Wasser trugen, findet heute eine andere Stadt vor
– sie ist viel sauberer und leiser geworden; aber ihr einstiges
schwerindustrielles Herz liegt seit 1986 wie tot da. Ähnlich wie
in Neunkirchen nach dem Ende der dortigen Hütte wirkte sich die Teilstillegung
des größten Produktionsbereichs dramatisch auf das Wirtschafts-
und Sozialgefüge der Stadt und der Umgebung aus.
Quellen und weiterführende Literatur
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– Lorraine du fer. Révolutions industrielles et transformations
de l’espace mosellan (XVIIe–XIXe siècles), Saint-Julien-lès-Metz
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Projet de recherche commun 1986–1989/Deutsch-französische Beziehungen
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Gemeinsames Forschungsprojekt 1986–1989, Abschlußbericht,
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S. 87, 178.
Cook, Anne/Hourte, Anne-Claire, Patrimoine et culture industrielle en
Lorraine/Denkmäler lothringischer Industriekultur, Metz 1996 (Jalons
pour une route de l’industrie Saar-Lor-Lux/Wegweiser zur Industriestraße
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unter Mitwirkung von Fischer, Friedel/Frank, Günther/Hämer,
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Leiner, Stefan, Migration und Urbanisierung. Binnenwanderungsbewegungen,
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Plettenberg, Inge, „Freitod durch Sturz von einer Fichte“.
Vom Leben und Sterben ausländischer Arbeiter in der Kriegswirtschaft,
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(Hg.), Richtig daheim waren wir nie. Entdeckungsreisen im Saarrevier,
2. Auflage, Bonn 1988, S. 208–213.
Dies., Über die Beziehungen saarländischer Schwerindustrieller
zum Nationalsozialismus, in: Zehn statt Tausend Jahre. Die Zeit des Nationalsozialismus
an der Saar (1935–1945). Katalog zur Ausstellung des Regionalgeschichtlichen
Museums im Saarbrücker Schloß, Saarbrücken 1988, S. 61–75.
Schmitt, Armin, Denkmäler saarländischer Industriekultur, 2.
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Seibold, Gerhard, Röchling, Stuttgart 2001.
Staatliches Konservatoramt des Saarlandes (Hg.), Denkmalliste des Saarlandes,
Saarbrücken 1996, erstellt vom Referat 2: Inventarisation und Bauforschung
(Dr. Georg Skalecki), Stand: 1.8.1996, S. 132, 137, 246–248, 253,
321, 323.
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der Völklinger Hütte
Die Redaktion dankt Fabian Lemmes für die Überarbeitung der
Abschnitte zu den Jahren 1933–1945.
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